Management und Ressourcenkontrolle klingen fast schon militärisch. So, als ob wir unserem Hund alles wegnehmen müssten und er nur nach tagelanger harter Minenarbeit wieder ein kleines Stückchen Brot erhält… So ist es natürlich nicht gemeint. Dennoch spielt die Ressourcenkontrolle eine sehr große Rolle beim Management in der Hundeerziehung. Im Grunde sollen die Ressourcenkontrolle und das Management dazu beitragen gewisse Regelmäßigkeiten im Alltag festzulegen.
Worauf du beim Management und der Ressourcenkontrolle achten kannst Leinentraining Hund
Spielzeug wird nicht herumliegen gelassen. Das ist schade, denn zum einen können abgebissene Teile der Spielsachen verschluckt werden, die leider nicht unerheblichen Gesundheitsschaden zurücklassen. Zum anderen werden Spielsachen durch die ständige Verfügbarkeit oft langweilig und bringen dann weniger Spaß- und Belohnungsfaktor. Stell dir doch mal vor es gäbe Mon Cherie oder Lebkuchen das ganze Jahr. Dann wären sie nur halb so attraktiv für uns, als wenn es sie nur wenige Monate lang gibt.
Nicht Spielen, wenn der Hund einen dazu auffordert. Ich weiß, es erfordert einige innere Konsequenz einen fröhlich hüpfenden Hund zu ignorieren, wenn er zum Spielen auffordert. Glaub mir, ich habe diesen Fehler schon gemacht und ich kann dir versprechen du freust dich absolut gar nicht mehr, wenn du einen Film anschauen willst und dich dein Hund nicht in Ruhe lässt, weil er ja sonst mit seiner Spielaufforderung Erfolg hat. Genauso ist es übrigens bei der Aufforderung zum Gassi oder zum Füttern. – Klar, du solltest es vielleicht nicht so langer herauszögern, bis dein Hund dringend muss oder mega Hunger hat, aber ansonsten solltest du der Zeitmaster über Gassi, Futter und Spiel sein. Hast du das in deiner Hand, dann hast du schon die halbe Miete zu einem erzogenen Hund, ich versprech es dir. 😉
Kein unbewusstes Bestätigen unerwünschten Verhaltens. Das ist glaube ich jedem von uns schon mal passiert und erst im Nachhinein versteht man, wie das Verhalten entstanden ist… Beispielsweise kann es verlockend sein einem Hund die Tür zu öffnen, wenn er «anklopft» bzw. die Tür zerkratzt. «Och ja, ich will doch meinen Hund reinlassen, wenn er mag.» 🙂 Aber bitte denke nicht daran die Schuld deinem Hund zuzuweisen, wenn deine Tür hinterher aussieht als hätten 30 Katzen daran gekratzt. Genauso ist es auch beim Betteln am Tisch. Ich weiß, dein Hund kann so traurig und hungrig schauen wie der gestiefelte Kater und vielleicht geht er auch «endlich», wenn du ihm was gegeben hast. Allerdings freut es dich vielleicht nicht mehr, wenn dein Hund bei deinen Bekannten das Winseln anfängt, weil er dann immer hartnäckiger einfordert. Wie du das vermeiden kannst? Bewusst bleiben. Sagt sich einfach und ist relativ schwer, gerade in unserer schnellweiligen Zeit, wo wir beim Hundefüttern schon an die Arbeit denken… Gerade am Anfang der Hundeerziehung kannst du immer wieder dein eigenes Verhalten bzw. die eigene Reaktion hinterfragen. Vor allem täglich wiederkehrende Verhalten werden richtig schön stabil. Also wenn sie gut sind, dann auf jeden Fall beibehalten! 🙂
Signale werden aufgelöst. Immer wieder, auch in jeder Hundeschule, anzutreffen ist, das Hunde Signale erhalten und diese nicht aufgelöst werden. Da fragt sich der Hund, ob er ewig auf der nassen Wiese sitzen bleiben muss und steht irgendwann wieder auf, wenn er es satt hat. Es ist nur eine Gewohnheit ein Signal, wie z.B. «Sitz» zu geben und dann wieder mit «Lauf» o.ä. freizugeben. So kennt dein Hund Anfang und Ende des gewünschten Verhaltens und wird nicht plötzlich bestraft, weil er vorzeitig aufsteht. Denn ohne Auflösung des Signals ist eine Bestrafung auch für den Hund nicht zu verstehen. Wenn ich beispielsweise «Fuß» als Signal gebe, dann kann ich auch dieses Signal nach einer gewissen Wegstrecke wieder mit «Lauf» auflösen. So weiß mein Hund, alles klar, und los geht’s. Also such dir ein Auflösesignal und probier es aus. 🙂
Belohnung von Verhalten mit vorangegangenem Signal. Ein Klassiker bei Anfängern. Da hat man fleißig geübt und schon zeigt der Hund einem alles mögliche an Kunststückchen um wieder eine Wurst abzufangen. 😉 Doch eigentlich wolltest du jetzt den restlichen Gassiweg entspannt nach Hause gehen. Ja, auch das ist geradezu eine Verlockung für jeden Hundebesitzer. Der Hund macht es ja gerade so schön, wieso nicht belohnen für das schöne Verhalten? Stell dir vor, dein Hund zeigt das gewünschte Verhalten nur dann, wann er mag. Du möchtest ja vermutlich, dass dein Hund zu dir kommt, wenn du es möchtest, bzw. wenn die Situation es erfordert. Damit das so klappt, kommt eine Belohnung nur dann, wenn du das Signal gegeben hast und dein Hund daraufhin das Verhalten zeigt.
Ungewünschtes Verhalten nicht immer nur ignorieren.
Ich bin ein Freund davon ungewünschtes Verhalten beim Hund zu ignorieren. >>Hier habe ich auch schon ganz viel dazu geschrieben. Allerdings ist nicht jedes ungewünschte Verhalten mit Ignoranz zu verändern. Stell dir vor dein Hund geht Jagen und du ignorierst das. Das Jagen selbst ist ja selbstbelohnend für deinen Hund, da kannst du noch so viel Ignorieren, es wird sich nicht ändern. Genauso ist Aufmerksamkeit heischendes Verhalten auch nur bedingt zur Ignorieren. Oft reicht das einfach nicht aus und dein Hund braucht ein Ersatzverhalten, wie z.B. Platz auf seiner Decke etc. damit er umlernen kann. Natürlich sollte man andauerndes ungewünschtes Verhalten auch hinterfragen? Geh ich z.B. zu spät mit dem Hund raus, sodass er mich erst dazu auffordern muss? Hat mein Hund Hunger oder ist er womöglich krank? Wenn die Ursache behoben oder das Management verbessert ist, dann kannst du ganz entspannt mit dem Training vorgehen. So sind jedenfalls die Chancen am größten, dass das Training mit Ignorieren oder eben mit Ersatzverhalten-Training Erfolg hat.
Den Hund abrufen üben, wenn er auch sicher kommt.
Einen letzten Klassiker möchte ich hier anfügen. Vielleicht ist das für dich sehr klar, dennoch fällt mir das doch so oft auf, dass ich es hier nochmal erwähnen möchte. Falls dein Hund beim Abrufen zu dir nicht, oder nicht immer kommt, dann kann das daran liegen, das du deinen Hund rufst und dann zu ihm hingehst. Mit der Zeit verfestigt sich das Verhalten (also bei dir und auch beim Hund) und dann bleibt dein Hund beim «Hier»-Signal einfach stehen, weil er ja weiß, dass du zu ihm kommst. Wenn dein Hund wegdüsen sollte und du weißt, dass er jetzt nicht auf dein Rufen hört, dann rufe nicht! Das bringt nichts und macht das Signal kaputt. Baue das Signal so auf, dass dein Hund direkt zu dir zurückkommt. Am besten erreichst du das, wenn allein für dieses Signal ein besonders gutes Leckerli genutzt wird. Z.B. kannst du für alle kleinen Übungen so Hundeleckerlis mitnehmen und wenn dein Hund auf Hier zu dir kommt, bekommt er ein größeres Stück Wienerle. Mit der Zeit wirst du feststellen, das du immer weniger Leckerlis brauchst.
Ich freue mich, wenn dir diese 7 Management-Tipps bei der Erziehung und den Umgang deines Hundes weiterhelfen. Für Ergänzungen kannst du gerne auch einen Kommentar hinterlassen. Leinentraining Hund
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