Viele von benutzen sie vermutlich schon – Die Hundebox

In Stoff, aus Kunststoff oder Gitter ist sie mittlerweile in allen Formen und Farben erhältlich. Genauso vielfältig wird die Box genutzt. Mal als Rückzugsort daheim, als Transporthilfe im Auto, bei Turnieren, zur Entspannung…

Warum es sich lohnt, dass dein Hund gerne seine Hundebox aufsucht und wie du ihm diese als solchen Lieblingsort beibringen kannst, beschreibe ich dir heute.

Wozu ist eine Hundebox sinnvoll?

Eine Hundebox als Rückzugsort und Management-Hilfe ist eine gute Sache.

Als Rückzugsort ist die Box sehr wertvoll, insbesondere für Hunde die Schutz suchen. Es ist dabei völlig egal, ob dein Hund ängstlich ist und aus diesem Grund gerne die Box als «Höhlenschutz» in seiner Ruhezeit z.B. auch an Silvester aufsucht, oder ob dein Hund vor z.B. kleinen, wilden Kindern geschützt wird.
Die Box ist als Schutz immer dann hilfreich, um deinem Hund ein besseres Gefühl zu geben. Insbesondere auch dadurch, dass ihm die Aufgabe sich selbst zu schützen abgenommen wird, was naturgemäß sonst auch mit Selbstschutz durch Aggression einhergehen kann.

Als Management-Hilfe kannst du die Box auch sehr gut beim Training der Stubenreinheit einsetzen.
Einen begrenzten Ort, insbesondere sein Körbchen oder eben seine Schlafbox wird dein Welpe eher weniger einpinkeln, als wenn er die Möglichkeit hat, durch die Wohnung zu sausen und sich die beste Ecke für sein Geschäftleauszusuchen. Das heißt natürlich nicht, dass dein Hund ständig in der Box eingesperrt leben soll, sondern, dass du ihn z.B. dann managen kannst, wenn du dich nun mal noch in Strümpf und Schuhe begeben musst, um mit ihm hinauszugehen.

Boxentraining für den Hund

Bei Autofahrten ist es gut zu wissen, dass dein Hund zum gut gesichert mitfährt und dir nicht als 30-faches Gewicht in den Nacken fliegt, falls es doch zu einer Kollision kommt. Die Box dient also nicht nur für deinen Hund als Schutz, sondern ebenso für DICH! – Was uns ja auch nicht unwichtig sein sollte!!

Eine Hundebox kann auch immer super verwendet werden, wenn dein Hund einmal woanders bleiben muss oder zu Besuch bei Bekannten mitkommt. Wenn dein Hund die Box als Ruheort kennengelernt hat, so kannst du ihn, egal, wo du bist, dort hineinsenden und er kann in Ruhe schlafen, ohne sich von der neuen Umgebung, anderen Menschen oder Tieren irritieren zu lassen. Rein theoretisch geht dieser Effekt auch mit einer Decke.
Der Vorteil einer guten Boxgewöhnung ist, dass dein Hund durch die räumliche Begrenzung davon abgehalten wird, sich ungewünscht zu verhalten und auch die Umgebung davon abgehalten wird, den Hund ungewünscht zu «betüdeln».

Unsere kleine Pudeldame Tess, die bei uns nur in Urlaubszeiten wohnt, kann so super gemanagt werden. Da ihr die großen Junghunde auch mal auf den Senkel gehen, kann sie immer in ihren abgetrennten «Wohnbereich» und in ihre Box hüpfen, wenn sie keine Nerven für die großen Trampeltiere hat. Und, sobald sie in ihrer Box liegt, schläft sie tief und fest. 🙂

Tess – eine selbstbewusste Pudeldame mit großer Individualdistanz

Die Box hilft zudem dabei die Impulskontrolle deines Hundes nicht zu überstrapazieren. Dein Hund gewinnt mit Gewöhnung an die Hundbox einen Ruheort, der genutzt werden kann, wenn bspw. Besuch nach Hause kommt. Dann muss sich dein Hund nicht bspw. nicht beherrschen zur Tür zu stürzen, sondern er bleibt in der geschlossenen Box und kann sich tatsächlich sogar erholen, weil er nicht das Gefühl hat, eingreifen zu müssen. >> Lies hier noch mehr über Möglichkeiten, die dir dabei helfen die Beherrschung deines Hundes nicht zu überlasten.

Okay, das sind doch schon einige Punkte, für die sich ein Boxentraining lohnt, oder?

Ganz wichtig ist bei den folgenden Übungsschritten, dass dein Hund die Box immer als angenehm, entspannend, positiv empfindet und sich niemals darin eingesperrt fühlt! Letzteres wirft euch weit im Training zurück, darum lieber locker rangehen und beobachten, wie sich dein Hund, vielleicht auch von ganz alleine, der gemütlichen Hundebox nähert.

Die Gewöhnung an die Hundebox

Nutze kurze Übungszeiten, um dich Schritt für Schritt an das gewünschte Übungsziel vorzuhangeln. Gehe immer erst dann zum nächsten Schritt, wenn der davor beherrscht wird. Je kleinschrittiger, desto größer der langfristige Erfolg. 🙂

  • Lasse zu Beginn eine Klappe der Box offen, damit dein Hund sich nicht eingesperrt fühlt.
  • Lege eine Belohnung so in die Box, dass dein Hund hineingehen muss, um sie zu fressen. Der Hund wird dabei weder gezogen, noch gedrückt noch anderweitig beeinflusst. Wiederhole dies 5-10 Mal bzw. so oft, bis dein Hund ganz locker rein und raus geht.

Super, sobald es klappt, mach eine – PAUSE –

  • Nun lege eine Belohnung in die Box und gib deinem Hund ein Signal z.B. „Box“. Geht dein Hund wieder hinein, dann biete ihm nun die Belohnung in der Box an, nachdem er hineingegangen ist. Wiederhole dies 5-10 Mal, bis dein Hund auf das Signal in die Box geht und die Belohnung abwartet.Super, sobald es klappt, mach eine – PAUSE –

Wenn es sein muss, dann teilt der Rentner Spike sich sogar die Box mit Jungspund Ida, der wiederum egal ist, wenn Spike sich beim wenden in der Kiste etwas auf sie drauflegt. 😉

  • Wenn sich dein Hund mit den ersten mit der Box wohlfühlt dann sende ihn wieder in die Box, schließe die Öffnung und mache sie direkt wieder auf. Reiche deinem Hund noch in der Box eine Belohnung. Wiederhole dies 5-10 Mal, bis dein Hund entspannt wartet, bis die Tür wieder auf ist.
  • Verlängere nun die Dauer der geschlossenen Tür. Beginne tatsächlich mit nur wenigen Sekunden und weite es über mehrere kurze Trainingseinheiten auf eine Schließungsdauer von 5 Minuten aus. Belohne deinen Hund immer, wenn er ruhig in der Box geblieben ist oder gebe ihm von vornherein einen Kausnack mit in die Box, mit dem er einige Zeit beschäftigt ist.
  • Nun kannst du beginnen einige Sekunden oder vielleicht sogar Minuten aus dem Zimmer zu gehen, während dein Hund in der Box auf dich wartet. – Wird dein Hund unruhig, dann verkürze wieder die Zeitdauer in der Box, bzw. die Zeit, die du außer Sichtweite bist.

Spike und Ida lieben die Box, und die Kuschelwärme

 

Tipp: Probiere spielerisch aus, was funktioniert, bis du die Box auch gezielt zu verschiedenen Anlässen schließen kannst. Wichtig ist auch, dass dein Hund die Box mit Entspannung verknüpft. Ich habe sehr selten die Tür der Box bei meinen Hunden richtig zu (siehe auch Bild). Ich schließe ab und zu, u.a. wenn der Hund eh schon darin eingeschlafen ist und öffne, wenn ich merke, das er wach wird.

>> Übrigens: Diesen Blogeintrag kannst du hier als Anleitung für dein Boxentraining herunterladen.

Viel Spaß beim Üben und gute Erholung für deinen Hund in seiner Box 🙂