Lenny, mein aktueller Azubi zum Blindenführhund, ist ein 1-jähriger, durch und durch gechillter Labradoodle.
Seine Reise begann als Welpe in einer lieben Patenfamilie, die sich sehr gut um ihn kümmerte und ihn zu einem wohl erzogenen Hund entwickelte, der sich mit seinen bernsteinfarbenen Augen sofort in jedem Herz einen Platz sichert.
Seine großen Füße wirft er auch jetzt, mit 1,5 Jahren noch hoch, wie ein Welpe, wenn er versucht die kleinen und großen Hundekumpanen auf der Wiese zu einem Spiel zu animieren. Neulich waren wir wandern auf dem Land. Dort kam uns mitten in der Pampa eine Bauernhofhündin, laut Halsband namens «Laila» einsam und allein entgegen. Sie begleitete uns ein Stück durch den Schnee und hatte Spaß mit Lenny durch den Schnee zu sausen.
Da Lenny nun schon sehr gut erzogen zu mir kam, er mit seinem «Pudelhirn» rasend schnell lernt und generalisiert und durch sein ruhiges Wesen gelassen mit all den verschiedenen Umweltreizen klarkommt, wird er bald seine Ausbildungszeit beenden. Im März zieht er dann zu seinem neuen Halter in der Nähe von München, wo wir drei Wochen lang üben werden, damit die zwei ein sicheres Führgespann werden.
Vielleicht siehst du Lenny ja mal, wenn du durch die Innenstadt von München schlenderst und Lenny gerade seinen blinden Halter zur Arbeit hin oder nach Hause führt.
(Falls das passieren sollte, dann mach doch bitte unbedingt ein Foto und sende es mir, ja?)
Die Tatsache, das Lenny so schnell ausgebildet werden konnte zeigt mir wieder, wie wertvoll eine solide Grunderziehung/Grundausbildung beim Hund ist. Es mag am Anfang einige Zeit dauern, dann lernt der Hund darauf aufbauend scheinbar immer schneller, weil er die Abläufe des Lernens schon kennt und er an immer mehr Neuronen das neue Wissen andocken kann.
Leider hatten wir kurz vor Silvester noch eine sehr unschöne Begegnung mit einem Rhodesian Ridgeback Rüden, der Lenny tatsächlich biss, als dieser uninteressiert an ihm passieren wollte. «ARRGGHH…» Danach pflaumte mich der Halter auch noch an.. (wie der Herr so’s Gescherr?!..) Ich schaute nur zu, das ich wegkomme und sah dann leider erst später, das Lenny tatsächlich «gelocht» wurde… Oh man!
Mit der Zunahme der Hundedichte auf den Hundwiesen habe ich mir schon angewöhnt mehr an ruhigen, wenig frequentierten Orten (im Wald z.B.) Gassi zu gehen. Das werde ich jetzt wieder verstärkt tun, nachdem mir das passiert ist.
Nachdem Lenny tierärztlich behandelt wurde und nun wieder alles gut ist, hatte ich noch die Sorge, das er anderen Hunden gegenüber nun aggressiv werden könnte. Zum Glück ist er weiterhin freundlich zu allen Hunden. Sicherheitshalber habe ich alle Hundebegegnungen nochmal mit Leckerlis verstärkt, damit er nochmal etwas extra Gutes mit den Hunden verknüpft.
Tja, und jetzt ist schon Mitte Februar und ich kann noch gar nicht glauben, das die Zeit mit Lenny schon fast wieder um ist.
Hier noch ein paar Bilder mit Lenny in meinem Alltag. – Er ist ja quasi immer mit dabei.
Übrigens: Du kannst ohne viel Aufwand helfen: Wenn du meine Arbeit mit der Ausbildung von Blindenführhunden unterstützen möchtest, dann kannst du mit einem Einkauf über gooding eine Spende an den Verein der deutschen Blindenführhundhilfe e.V. tätigen, ohne selbst mehr zahlen zu müssen.
(Teilnehmende Shops sind u.a. Zooplus und Zooroyal.)
Zum direkten «Gooding-Link» zum Verein DBFHH geht es hier entlang: https://www.gooding.de/deutsche-blindenfuehrhundhilfe-33843
Die Vereinsseite findest du unter http://www.blindenhundehelfen.de/
(Der Verein ist mit der Blindenführhundschule Seitle, für die ich tätig bin unmittelbar verbunden.)
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