Die Kaufhäuser bieten uns und unseren vierbeinigen Freunden so einiges an. Vieles davon ist aber Unsinn und zum teilweise sehr fragwürdig oder sogar schädlich. Hier eine kurze Übersicht über das wirklich wichtige Equipment und worauf du achten kannst:
Leine
Als normale Gassi-Leine sollte diese nicht zu kurz sein, denn bei nur einem Meter Länge neigt der Hund leicht zum Ziehen, da er anders ja auch kaum hier und da schnüffeln kann. Fürs Training reicht dagegen eine einfache Meterleine mit wenigen Schnörkeln. Die Leine aus ungepresstem Leder hat sich bei mir als Favorit herausgestellt. Diese reißt nicht so schnell wie gepresste, ist schick, leicht verstaubar und auch für Hunde, die gern mal in die Leine beißen ungefährlich für die Zähne. Fürs Schleppleinen-Training eignet sich eine drei-fünf-Meter-Leine. Ansonsten sollte eine Flexileine nicht fehlen. -> Für Ausflüge an belebte Orte und andere Plätze, an denen Hunde nicht frei laufen dürfen. Für eine Flexi-Leine empfehle ich eine mit breitem Band zu nehmen. Zum einen, weil die dünnen schneller reißen und zum anderen weil die breiten Bänder z.B. auch von Radfahrern schneller gesehen werden. Es gibt jetzt auch ganz schöne Breitbandleinen für die Dunkelheit mit Neonband.
Halsband oder Geschirr?
Als Halsband reicht im Prinzip ein ganz normales Nylon-Halsband. Leder trocknet nicht so schnell, Kettenhalsbänder können im Winter Hustenauslöser sein, da sie die Kälte speichern und direkt am Hals des Hundes liegen. Nach neuesten Erkenntnissen ist es aber empfehlenswert den Hund immer im Geschirr zu führen und vor allem auch zu trainieren, da dadurch die Wirbelsäule geschont wird. Empfehlung: Ließ hier zu diesem Thema den Artikel von Animal Learn.
Napf
Keramiknäpfe sind zu empfehlen. Näpfe aus Kunststoff sind nicht so langlebig und hygienisch. Edelstahlnäpfe sind zwar gut, sollen aber im Laufe der Zeit Materialpartikel abgeben, die für den Hund auf Dauer ungesund sind.
Futter
Perfekt ist natürlich eine natürliche, für den Hund angepasste BARF-Mischung aus Fleisch, Gemüse, Haferflock und individuellen Zusätzen. So kannst du auf die Bedürfnisse deines Hundes maßgeschneidert eingehen. Welpen und Senioren sollten für das Alter ausgerichtete Nahrung bekommen. (Möglichst nicht zuviel Protein für Welpen großer Hunderassen, damit die Gelenke Zeit haben zu wachsen.) Ergänzungsfuttermittel (z.B. Pulver der «Grünlippigen Muschel», Öle) können zur Gesundheit des Hundes beitragen. Wenn du dir bei der richtigen Fütterung deines Hundes nicht sicher bist, frag deinen Tierarzt oder Züchter welches Futter für deinen Hund am geeignetsten ist. Trotz des BARF-Trends gibt es dennoch gute Trockenfuttermittelhersteller. – Unsere Hunde, die mit Trockenfutter gefüttert wurden, wurden auch sehr alt und waren gesund, von daher sehe ich den großen Wind gegen die Trockenfuttermitelhersteller mit gemischter Meinung. Wolfsblut, Platinum und Josera haben beispielsweise eine sehr hohe Qualität. Wenn du kostenlos mal neues, gesundes Futter für deinen Liebling testen möchtest, dann kannst du diese z.B. bei Dinner-for-Dogs auch mal gratis testen.
Schlafplatz
Hier reicht eigentlich schon eine gemütliche Decke oder ein nettes Körbchen. Vorzugsweise sollte diese nicht nur dick und flauschig, sondern auch waschbar bzw. im Allgemeinen möglichst hygienisch sein. Gut ist außerdem eine Thermodecke, die die Feuchtigkeit des Hundefelles abtransportieren kann. Gerade bei schwer zu trocknendem, langem und/oder dichtem Hundefell, wie bei Lotte unserer Bearded Collie Hündin, war das sehr gut.Wichtig ist prinzipiell, dass der Hund überhaupt eine eigene Schlafecke hat, in der er Ruhe finden kann. 🙂
Spielzeug
An erster Stelle der Spielzeugliste steht oft der Ball. Aber Ball ist nicht gleich Ball!! Eine traurige Geschichte habe ich erlebt, als meine Trainerin ihre zwei-jährige Border-Collie-Hündin verlor, weil diese einen halben Gummiball verschluckt und dieser dann den Darm der Hündin zerstört hatte. Als Ballspielzeug hat sich ein hohler Vollgummiball bewährt. Vor allem die neuen Kongs sind sehr langlebig. Vollgummibälle gibt es oft auch an der Schnur oder auch in ovaler Form. Tennisbälle sind zwar bei Hunden auch sehr beliebt, machen aber auf Dauer die Zähne deines Hundes sichtbar kaputt. Das Außenmaterial von Tennisbällen wird von Hunden leider auch leicht abgezupft und verschluckt!! Für sehr agile Hunde ist ein Gitterball ein tolles Spielzeug! Dieser kann von schnellen Hunden im Vorbeirennen aufgenommen werden und vermindert somit die Belastung der Gelenke.
Ein anderes beliebtes Hundespielzeug ist das Spieltau. -> Gut für Hunde, die Zerrspiele mögen. Bei jungen Hunden gilt: Der Hund zerrt, der Halter hält, sonst können Zahnschäden entstehen!
Begutachte das Hundespielzeug beim Kauf immer kritisch! Auch im Hundefachhandel wird viel verkauft, was eigentlich nicht in die Regale gehört! Achte z.B. auf die verwendeten Materialien. Können diese den Zähnen des Hundes schaden oder enthalten diese Stoffe, die die Gesundheit beeinträchtigen könnten? Bist du dir sicher, dass dein Hund das Spielzeug nicht in wenigen Minuten zerfetzt und ggf. verschlucken könnte? Findet dein Hund Glöckchen und Quietschen tatsächlich so toll, dass ein Kauf dazu lohnt? Es klingt vielleicht übervorsichtig, aber bedenke, dass dein Hund vielleicht die nächsten Jahre jeden Tag damit spielt und dadurch ein erheblicher Einfluss vom Spielzeug ausgehen kann.
Hier ein Beispiel für ein absolut ungeeignetes Hundespielzeug:
Schaumgummiballfund von der Hundewiese…
Spielzeug nach dem Spielen immer wegräumen! -> Zum einen für die Ressourcenkontrolle und zum anderen wird das Spielzeug so nie langweilig und der Hund kann nicht unbeaufsichtigt Teile davon verschlucken.
Leckerlis fürs Training
Für das Training sind vor allem kleine, weiche Leckerlis gut geeignet. Zu trockene Guzzis können bei häufiger Belohnung zum Husten des Hundes führen. Besondere Leckerlis sind z.B. klein geschnittene Wienerle und Käsestücke (Harzer Käse) oder noch besser gekochtes Herz in kleinen Würfeln (klebt auch nicht so an den Händen 😉 Beim gekochten Herz ist auch der Vorteil, dass es nicht gewürzt ist.
Es gibt auch Leberwurst aus der Tube für Hunde, die gerne beim Füttern mal den eigenen Finger mitessen möchten. 😉
Denke bitte daran: Es handelt sich hier um Belohnungen NICHT um die eigentliche Fütterung! -> Schneide die Leckerlis für das Training entsprechend klein und zieh die Trainingsration von der normalen Futtermenge ab.
Achtung: Niemals jedoch rohes Schweinefleisch füttern!
Klicker: Für das Training nach dem „Shaping-Ansatz“ in Verbindung mit dem Klickertraining wird ein kleiner Klicker benötigt. Es gibt mittlerweile verschiedene Variationen des Klickers z.B. auch mit Möglichkeit die Lautstärke des Klicks einzustellen oder der Zusatzfunktion den Klicker am Gürtel zu befestigen. Wähle das Modell, welches dir am ehesten zusagt, wichtig ist nur, dass es verlässlich klick-klack macht. 😉
-> Hier findest du die Knabber-Klicker-Box von Shaping-Dog
Hundehandtuch: Zum Abtrocknen nach Regen und Schnee. Gut, wenn man alte Lumpen, Spannbett- oder Handtücher parat hat, wenn der «eingematschte» Hund vor der Tür steht. Mit extra gekauften «Hundehandtüchern» gab es bei uns bisher nie einen Aha-Effekt. – Falls du anderes erfahren hast, freue ich mich über einen Hinweis dazu. 🙂
Hundebox: Für Autofahrten (und evtl. Flugreisen) ist eine passende Box unerlässlich. Es gibt verschiedene Stoff-, Kunststoff- und Gitterboxen. Solltest du tatsächlich vorhaben deinen Hund in einer Flugbox zu transportieren, solltest du dir gleich eine feste Kunststoffbox besorgen. Die Stoffbox ist prima, wenn diese nicht dauerhaft im Auto bleiben, sondern auch an anderen Orten, wie beispielsweise Hundeturnieren oder Messeständen eingesetzt werden soll.
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Hundeschutzdecke: In unseren frostigen Wintern, habe ich mich doch durchgerungen auch für meinen pelzigen Freund eine «Hundejacke» zu besorgen, die auch im Sommer auf dem Berg ausreichend Schutz vor der Kälte bietet. Ohne viel Schnickschnack sieht so eine Decke sogar richtig sportlich aus. 🙂